21.11.2024 | 13:51
Hier erfahren Sie mehr über die Festival-Konzepte:
:: Musica Mediaevalis
:: Europa 2004
Jörg Zimmermann
Gut bekannt in der Region sind die Lehniner Sommermusiken. In diesem Jahr nun will der Kantor der Lehniner Klosterkirchgemeinde, Andreas Behrendt, eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben rufen. Damit sollen von April an noch mehr Touristen das Kloster besuchen. Mit dem Musiker sprach Jörg Zimmermann.
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In diesem Jahr finden die 28. Lehniner Sommmermusiken statt. Gleichzeitig arbeiten Sie an verschiedenen neuen Veranstaltungen. Welche Zielsetzungen verfolgen Sie damit?
Behrendt: Die Klosterkirche von Lehnin ebenso wie das Kloster Zinna wurden von Zisterzienser-Mönchen gegründet. Diese Mönche haben wichtige musikalische Zeugnisse hinterlassen. Und wir verfügen hier über die historischen Räume mit den originalen akustischen Eigenschaften, die diese Musik braucht, um ideal zu klingen. Um die musikalische Tradition unter optimalen Bedingungen wiederzubeleben und zu pflegen, wird in diesem Jahr die Auftaktveranstaltung zu der neuen Reihe Musica Mediaevalis stattfinden. Übrigens in Zusammenhang mit meinem Kollegen von Kloster Zinna, dem Kantor Peter-Michael Seifried.
Wie ist die Reihe konzipiert?
Behrendt: Musica Mediaevalis läuft über das ganze Jahr hinweg, ist ökumenisch orientiert und präsentiert Gesangsseminare, ein europäisches Symposium zur Kunst der Zisterzienser sowie mehrere Konzerte. Beispielsweise wird anlässlich des Dekanatstages der Dekanate Brandenburg und Potsdam das Berliner Ensemble Vox Nostra auftreten. Weitere Konzerte finden zu Ostern und Weihnachten statt.
Was hat es mit dem Symposium auf sich?
Behrendt: Wir wollen hier nicht nur Fachleute ansprechen. Zwischen dem 14. und 17. August wird es spannende Vorträge zum Beispiel zur Buchmalerei der Zisterzienser aber natürlich auch zu Fragen der Musik geben. Betrachtet wird dabei unter anderem der Gebrauch der Orgel in der Liturgie und die Akustik der Zisterzienserkirchen.
Ihre Hoffnung ist es, noch mehr Menschen aus der Region Potsdam-Berlin nach Lehnin zu holen. Wie wollen Sie das machen?
Behrendt: Unsere Absicht ist es, das vorreformatorische kulturelle und spirituelle Erbe klösterlicher Lebensformen wiederzuentdecken. Ich denke, dafür interessieren sich heute viele Menschen, was sich am Boom der Alten Musik zeigt. Unsere Gesangsseminare im vergangenen Jahr waren zum Beispiel voll ausgebucht. Vor diesem Hintergrund werden wir erstmals im Katalog der Tourismus Marketing Brandenburg GmbH vertreten sein. Darin werden jeweils die Eröffnungskonzerte der Sommermusiken und der Reihe Musica Mediaevalis beworben. Um alle Konzerte, die für Kinder bis 14 Jahre frei sind, von Berlin und Potsdam aus gut erreichen zu können, sollte aber der öffentliche Nahverkehr verbessert werden. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Berliner Tourismusinformationen Interessenten lieber nach Kloster Zinna schicken, weil die Verkehrsanbindung besser ist.
Was stellen Sie sich konkret vor?
Behrendt: Es gibt von Berlin aus eine gute Verbindung mit dem Regionalexpress bis nach Groß Kreutz. Wer nach Lehnin will, bräuchte aber einen Bus. Ich würde mir wünschen, zu den jeweiligen Konzertterminen mit regionalen Verkehrsbetrieben zusammenarbeiten zu könne. Wer hier in Vorleistung geht, für den könnte es sich langfristig lohnen.
Ist die Finanzierung der Reihe gesichert?
Behrendt: Wir werden das Programm in jedem Fall realisieren können. Aber wir brauchen auch noch dringend Sponsoren.
Informationen zu den Veranstaltungen beim Lehniner Kantor Andreas Behrendt unter Tel. 03382 / 70 10 99.